Jetlag

Wow. Hätte nicht gedacht dass 9 Stunden Zeitunterschied so reinhauen. Einmal den Biorythmus komplett auf links gedreht. Gestern gings in Frankfurt um 12:15 Uhr los, in einer fast vollbesetzten United Airlines 747 nach San Francisco. Ich saß am Fenster auf Platz 41K, und glücklicherweise war der Sitz links neben mir nicht besetzt. Das freute mich und den zwei Plätze weiter sitzenden Amerikaner natürlich sehr.Die 11 Stunden Flug waren dann auch gar nicht so schlimm, um mich zu beschäftigen wechselte ich zwischen „Der Hobbit“ lesen, Musik hören und WhatsApp chatten mit Bine ab. Denn es gab auf dem Flug kompletten Internet-Access über WiFi. Seeehr gut um Langeweile zu vertreiben und mit der Liebsten in Verbindung zu bleiben!

Nach der Landung am International Terminal in San Francisco war die Einreise ziemlich einfach. Die Customs Declaration ausgefüllt, einen frischen Satz Fingerabdrücke (alle zehn!) abgegeben, Foto gemacht, und schon war ich durch. Für den Anschlussflug musste man aus der Security-Zone raus, am Terminal 3 den Koffer wieder abgeben, durch die Security Kontrolle (mit Terahertz-Scanner!) und anschließend den Shuttle-Bus zum Terminal 1 nehmen. Dort saß ich dann 4 Stunden später in einer Turboprop Maschine mit ganzen 30 Sitzen. Eine knappe Flugstunde später setze diese auf dem San Luis Obispo Country Airport auf.

Mir wurde geraten, auf jeden Fall bis abends durchzuhalten, um in den Tagesrythmus am Zielort reinzukommen. Gesagt getan, mit Katrina, Dora und Jeff (der gerade aus Fallon, Nevada mit einem vollgeladenen Umzugstruck zurückkam) noch etwas gequatsch und ein Bier gezischt. Leider bin ich nach 2 Stunden Schlaf aus einem Alptraum erwacht und konnte danach nicht wieder einschlafen. Mir war scheissekalt. Der kalifornische Winter ist zwar tagsüber mit knapp 20°C sehr schön, nachts bewegt sich das Thermometer aber nahe dem Nullpunkt. Und da meine neue Behausung (ein großer Wohnanhänger) nicht gerade gut isoliert ist, zog die Kälte schnell durch jede Ritze. Also musste ich einen „Heater“ anmachen, dessen kleinste Stufe 60° (Fahrenheit) ist, d.h. im Endeffekt wars dann zu warm in der Hütte. Nach 7 Stunden hin- und herwälzen stand ich dann auf und ging ins Haupthaus, Dora war schon wach und hatte Kaffee gekocht. Ich habe den ganzen Morgen gefroren, egal wieviel ich anhatte. Es gab nun amerikanisches Sonntagsfrühstück: Pan cakes mit Butter und maple sirup (yummi!), dazu gebratenen Speck. Um 10 Uhr war es dann draußen schon so warm, dass man sich im Pulli in die Sonne setzen und ein bischen aufheizen konnte.

Den Tag über haben wir dann den Umzugstruck ausgeladen, somit hatte ich genug Ablenkung. Um 14 Uhr kam dann ein Freund der Familie zu Besuch, als wir die Mittagspause gerade beendet hatten. Hier zeigte sich dann der American Way of Life, obwohl draußen noch sehr viel zu tun war, haben sich alle zusammen noch lockere 2,5 Stunden über Pferde und deren Ausbildung unterhalten. Man muss halt Prioritäten setzen :-)

Jetzt sind es halb sieben abends, in Deutschland halb vier morgens, und ich bin total am Arsch. Mal sehen wie lang die kommende Nacht wird. Ich hätte nie gedacht dass man sich durch den Jetlag so saft- und kraftlos fühlen könnte. Jeff sagte mir dass das normal ist und nach 2-3 Tagen vorüber geht. Als er von Nevada nach Australien und anschließend über Dubai nach Europa geflogen ist, hätte es ihn voll ausgenockt. Und das tollste kommt noch: Auf dem Flug zurück nach Osten wirds noch schlimmer (sagt zumindest Wikipedia)!

Bilder gibts heute noch keine, der Jetlag hat mich niedergestreckt…

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