Wat soll der Quatsch?

Warum schreibe ich diesen Blog?  Ich fange mal ganz vorne an. Seit ich auf der Q1 in Aachen zum ersten Mal eine Working Cowhorse Show gesehen hatte, war es mein Ziel auch mal so reiten zu können. Also auf Turnieren, mit den Leuten die es richtig können. Also kaufte ich mir den Quarter Horse Hengst SP Kings Destiny (natürlich mit viel Cowhorse-Blut) und bildete ihn selbst aus.Das klappte auch alles ganz gut, die ersten Reining-Manöver waren schon ganz passabel. Auf den Turnieren selbst klappte dann aber nicht mehr so viel. King hörte nicht mehr auf die Hilfen, war total abgelenkt und aufgeregt, kurzum: Turniertage waren immer Stress. Für mich und für’s Pferd. Im Sommer 2012 habe ich mich nach einer wiedermal total vergeigten Show vor den Spiegel gestellt und mir eingestanden, dass wir einfach nicht für’s Turnierreiten gemacht sind. Meine innere Anspannung ist offenbar in der Prüfung sehr stark, und da King sehr sensibel auf alle Signale reagiert, versteht er in diesem Moment meine Körpersprache als Fluchtsignal.

OK, Turniere abgehakt. Und jetzt? Meine Motivation hatte sich bisher immer daraus ergeben, auf Turnieren gut abschneiden zu wollen. Das Hinarbeiten auf die einzelnen Manöver war der „Plan“, den ich brauchte um mit dem Pferd arbeiten zu können. Diese Motivation war nun weg. Das Training mit dem Pferd wurde dementsprechend planlos und langweilig. Bis eines Tages Familie Leckebusch auf Ihrer Seite einen Kurs mit Jeff Sanders für Juni 2013 ausgeschrieben hatte. Jeff hatte vor ein paar Jahren an unserem Stall einen Roping-Kurs gegeben, und war seitdem immer mindestens 300 km weit weg in Deutschland, um Kurse zu geben. Ohne lange zu überlegen meldete ich mich zum Kurs an.

Als wir dann morgens in die Reithalle kamen, musste ich King erst eine halbe Stunde lang ruhig im Schritt durch die Halle reiten. Er kannte die Halle ja sonst ausschließlich von den Turnieren, mit einem Reiter oben drauf der (unbewusst) sehr angespannt war. Jeff sagte ich solle einfach ruhig atmen, der Rest kommt von alleine. Als King dann entspannt lief, konnten wir anfangen zu arbeiten. Jeff legt sehr viel Wert auf korrekte Hilfengebung und einen korrekten Sitz. Er stellt sich individuell auf jeden Teilnehmer ein, mir hat er zum Beispiel direkt gezeigt, wie man ein Pferd am Rind dauerhaft motiviert. Indem man eben nicht jedem Rind hinterherjagt, sondern einfach nach 1-2 guten Turns aufhört und lobt. Manchmal braucht es halt jemanden, der es einfach mal anders erklärt, um es zu verstehen.

Und so wurde dieser Kurs zum besten Erlebnis dass ich seit langem hatte. King hatte einen Riesenspaß an den Rindern, ich habe sehr viel gelernt und wir hatten eine super Zeit. Am Ende des Kurses kam ich dann nicht umhin, Jeff zu fragen ob es möglich wäre ihn in USA zu besuchen, so für ca. 6 Wochen. Ich wusste dass eine gute Bekannte aus Finnland bereits 3 Monate bei ihm war, und ich erfuhr dass er immer wieder sog. „Working Students“ bei sich hat. Jeff erwiderte darauf ganz locker: „Ya sure, send me an email and we’ll look for a date.“. Gesagt getan, nach einer kurzen „Negotiation“ stand der Termin fest, vom 23.11. bis 23.12. geht’s nach Kalifornien.

Und damit ihr auch was davon habt, schreibe ich diesen Blog. Viel Spaß!

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